Der Frost beisst in die Wangen, der Schnee knirscht unter den Füßen. Die Sonne scheint grell, doch ihre Wärme mildert kaum die tief winterlichen Temperaturen: minus zwanzig Grad und kälter sind es gerade in Kirgistan. Jetzt kommen die Pelzmäntel zum Einsatz, die Fellmützen und Schapkas mit Ohrenklappen. Mit Schals vor dem Gesicht eilen Menschen durch die leeren Straßen. Wer kann, bleibt zu Hause. 16 Personen seien im Januar im Lande schon erfroren, berichten die Medien.
Viele Schulen lassen den Unterricht ausfallen, nur wenige haben überhaupt eine Heizung. Auch einige Behörden ordneten Heimarbeit an. Auch dort gibt es oft keine Heizung, denn eine Kälte wie diese ist selten. Der normale Winter hat Temperaturen von knapp unter Null.
Die Fußwege sind oft spiegelglatt. Räumdienste gibt es kaum. Und so schlittert so mancher über die Wege. Wo Schnee liegt, finden die Füße sicheren Halt. Der Schnee ist stumpf und knarrt mit jedem Schritt. Wo die Sonne ihn getaut hatte, entstanden gläsern glitzernde Bahnen.
Was tun bei dieser Kälte? “Freue Dich, solange es genug Strom gibt,” sagen die Kolleginnen und Kollegen “und wenn Deine Wohnung warm ist!”. Für Strom sorgt hier ein Kohlekraftwerk, dass die Reste heimische Kohle mit grauen Wolken in den leuchtend blauen Himmel schickt.
Machmal gäbe es kein Gas. Ein paar Gefäße mit Wasser sollte ich außerdem bereithalten, manchmal gäbe es einige Stunden kein Wasser. Und am besten auch Batterien hinlegen. Die habe jeder in seiner Wohnung an mehreren Stellen, ebenso Taschenlampen und strom-unabhängigie Lichtquellen, dass sei doch normal.
Nun ja, ich lerne was hier im Winter normal ist und freue mich auf den Sommer.
p.s. Bei mir ist es warm, es gibt Strom, Wasser und Gas!