Es ist kein Weihnachtsmärchen: Die EU und Kasachstan schlossen gestern ein Kooperationsabkommen. Federica Mogherini, Außenbeauftragte der EU und Erlen Idrissow, Außenminister von Kasachstan, zeichneten die lange vorbereiteten Verträge. Der sprach von einem “historischen Ereignis”.
Seit einem Jahr ist Kasachstan Mitglied der Eurasischen Union, zusammen mit Russland, Weissrussland, Armenien und Kirgistan. Die Wirtschaftsunion sei ausschließlich eine wirtschaftliche Union, betonte die kasachische Seite im Vorfeld wiederholt. Das Land sei politisch unabhängig. Genau das zeigt die jetzt beschlossene enge Kooperation mit der EU.
Es ist die gelebte Balance, die beeindruckt. Die Diplomaten haben aus den dramatischen Ereignisssen in der Ukraine Konsequenzen gezogen. Der jetzt geschlossene Vertrag macht ein “sowohl..als auch” möglich und schafft damit eine Verbindung zwischen den Wirtschaftsblöcken, die auseinander zu driften scheinen. Der Handelsweg nach China ist damit ein gutes Stück weiter geebnet. Ein Meisterstück der Diplomatie.
Wie Moskau auf die neue Kooperation reagieren wird, das wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Für Astana wie auch für die EU ist die doppelte Zugehörigkeit Kasachstans zu beiden Wirtschaftsblöcken sicher ein Gewinn.