Sie hatten keine Chance, die Ukrainer. Putins Truppen waren waren viel zu zahlreich, zu gut ausgestattet, zu sorgfältig strategisch aufgestellt. Menschen leben in der Ukriane spielen offenbar ebenso wenig eine Rolle wie die zahlreichen familiären Bindungen, die es zwischen Russland und der Ukraine gibt. Welch ein Realitätsverlust treibt einen Präsidenten zu solchen Taten. Es ist unfassbar. Es sind tiefste Abgründe, die sich da auftun.
“Wir hatten keine Armee”, sagte mir ein hoher ukrainischer Diplomat 2014, “wir dachten, wir brauchen das nicht, die Russen sind unsere großen Brüder.” Nun zeigt sich, dass auch große Brüder auf brutalste Weise über die kleineren herfallen können.
Was mögen Russ*innen und Russen sagen, deren Familienmitglieder auf ukrainischer Seite zu Tode kommen? Es ist zu hoffen, dass sich Bürger*innen Russlands erheben, demonstrieren, schreien. Wo keine Demokratie ist, wird das nicht helfen. Zumindest aber würde es ein Zeichen setzten.
Schon die Situation 2014, das Besetzen des Donbas und dann die Annektion der Krim waren Aktionen, die kein Diplomat aufhalten und schon gar nicht rückgängig machen konnte. Zwischen 2014 und 2022 haben über 14.000 Ukrainer ihr Leben im Kampf mit Russland verloren. Welch ein Wahnsinn!
Der Krieg Putins, den er gestern befohlen hat, geht allein auf sein Konto. Es ist nicht ein Krieg der Russ*innen. Es ist ein brutaler und verlogener Angriffskrieg eines Präsidenten, der sich mit Ruhm und Feldherren-Ehre brüsten möchte, dessen Geltungsdrang ihm mehr Wert ist als das Leben vieler, vieler Menschen.
Noch hat die EU keinen Weg gefunden, mit dieser Art Kriegsherr umzugehen. Es wird allerhöchste Zeit.