Der Petersburger Dialog weckt neue Hoffnung.
Der Petersburger Dialog, eine Plattform für politische Gespräche zwischen Deutschland und Russland, fand nach mehreren Jahren Pause erstmals in der vergangenen Woche wieder statt. Ein gutes Zeichen, denn es gibt viel zu klären. Die Standpunkte beider Seiten sind bei vielen Themen sehr unterschiedlich, zum Beispiel zum Thema Ukraine, oder auch Syrien. Aber gerade weil sie so unterschiedlich sind, sollten beide Seiten miteinander sprechen.
Es ist zu hoffen, dass gemeinsamer Grund gefunden wird, zumindest in einigen Bereichen. Wie unterschiedlich die Lebenswelten im Alltag sind, das zeigt sehr anschaulich ein – wenn auch nicht neuer – Dokumentarfilm vom Schweizer TV aus 2014: Ein Schweizer Milchbauer wandert aus in Putins Reich.
Der Film beleuchtet das Leben hinter den Schlagzeilen, trifft Menschen auf Augenhöhe in ihrem Alltag und schaut in die Seelen. Der Schweizer Hans Michel aus dem Berner Oberland zeigt sein früheres Leben in Schweiz und sein heutiges Leben in Russland, 200 km südlich von Moskau, wo er die sich im bietenden Chancen gesehen, wahrgenommen und einen Milchbetrieb aufgebaut hat. Ein weiteres Beispiel ist der Schreinermeister Jörg Duss. Eindrucksvoll zeigen beide aus unterschiedlichen Blickwinkeln, was und wie sie den Alltag erleben. Zwei schöne Beispiele, wie Verständigung gelingen kann. Zumindest im Alltag.
Nachtrag, drei Tage später
Es scheint, dass Jugendliche zwischen 18 und 25 demnächst visafrei zwischen Deutschland und Russland reisen dürfen. Das wäre ein zukunftsweisender Schritt in die richtige Richtung. Neue Kontakte und mehr einander Kennenlernen, ohne politisch wichtige Positionen aufzugeben.