Putins dritte Amtszeit – Systemkrise, oder Putin sucht sein Volk.

Vier Experten der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) diskutierten am 31.Januar in Berln die aktuellen Entwicklungen in Russland, insbesondere  seit dem Amtsantritt Putins, der nun seine dritte Amtszeit bestreitet.

Prof. Hans Henning Schröder, Dr. Stefanie Harter und Prof. Zagorski aus Moskau diskutierten anregend die unterschiedlichen Aspekte der russischen Innen- und Außenpolitik: Als Putin seine dritte Amtszeit antrat, gab es zahlreiche Demonstrationen. Offenkundig funktioniert das alte Modell der Macht nicht mehr, denn eine neue Mttelschicht ist in Russland herangewachsen, die ihren Unmut artikuliert. Auch Internet und Socia Media haben dazu beigetragen, die Stimmung weiter zu tragen und zu einer gemeinsamen Sache zu machen.Putin handlet zwischen den Eliten aus, doch die Bevölkerung will teilnehmen.

Die wirtschaftlichen Aussichten Russland sind nicht schlecht, aber das alte PR Modell der Staatsführung scheint nicht mehr zu greifen. Die Suche nach einem neuen Rahmen und einem neuen Modus zum Dialog mit der Bevölkerung hat begonnen. Themen werden ausgebracht, die neue Leitlinien setzen sollen: Der Niedergang Europas – als Thema für die neue LIteratur, Nationalismus als eine Form der Selbstfindung, und eine neue Re-Ideologisierung.. Europa und die USA sollen nicht mehr der Maßstab sein, statt dessen die großen neu aufstrebenden Nationen. Die EU bleibt aber wegweisend für einen großen Teil der Bevölkerung . Vor allem aber gilt: Russland sucht seinen Weg, die Regierung ihre Bevölkerung. Moskau zögert. Wohin die Reise geht, das ist weiter unklar. Die neue eurasische Union sollte Geld, Investitionen und Fachpersonal herbeischaffen. Das hat nicht geklappt. Statt dessen blockieren Konflikte Russlands mit der EU die Lage, so in der Ukraine. Hinzu kommt, dass Putin keinen Ansprechpartnerin der EU hat.

Die Experten sehen drei Modelle, wie Russland sich entwickeln könnte:

  1. Ein modernisiertes Russland mit vielen internationalen Kontakten.
  2. Ein Russland, in dem die Rüstungsindustrie den Takt der Politik vorgibt.
  3. Ein unpolitisches Russland, in dem sich viele in die Existenzwirtschaft zurückziehen.

Doch im Ergebnis bleiben auch die Experten ratlos, wie es in Russland weiter geht. Man darf gespannt sein!

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