Das Minsk 2 Abkommen ist ein Meilenstein, ein Eckpunkt, an dem sich Hoffnungen und Erwartungen fest machen. Als Abkommen für einen Waffenstillstand taugt es aber nur weinig. Die Auseinandersetzungen an der “line of contact” zwischen Ukraine, Separatisten und Russland sind bis heute, sechs Wochen nach dem Abkommen, noch immer – oder wieder – ein Schauplatz von täglich um die 50 Artellerieangriffen.
Die Zivilbevölkerung leidet, die Region befindet sich noch immer in einem Kriegszustand. Das Gebiet von Donbas und auch Lugansk/ Luhansk hat keinen freien Zugang zur von Kiew kontrollierten Ukraine – die Grenze nach Russland dagegen ist offen. Zahlreiche Probleme im Alltag folgen daraus.
In der Ostukraine haben sich die Preise für Lebensmittel verdoppelt, Banken sind geschlossen, Geldautomaten haben keinen Strom. Wie sollen die Menschen ihre Gehälter abholen? Für Ärzte und Lehrer ist das egal – in der Ostukraine erhalten viele seit einem halben Jahr schon kein Gehalt. Jetzt formieren sie sich zum Streik. Ebenso wie die Bergleute.
Minsk 2 ist ein Meilenstein – der Krieg ist friedlicher geworden, aber ein wirklicher Frieden ist es nicht. Der Vertrag ist noch keine Lösung für die Ostukraine, die Separatisten, Russland und die Ukraine. Jedenfalls nicht, bis Hoffnungen und Erwartungen tatsächlich umgesetzt sind!