Korruption wird es in Kasachstan bald nicht mehr geben, sagte Andrey Lukin hoffnungsvoll bei seinem Vortrag in Berlin. Sie destabilisiere Staaten und ganze Regionen. Deshalb müsse man ihr ein Ende bereiten. Dahinter steht, unausgesprochen, dass Kasaschstan Investoren sucht.
Seit 1994 fandet Kasachstans Steuerpolizei nach Sündern, seit 1998 sogar mit einem eigenen Committee. 2001 nahm die bis heute bestehende Agentur ihren Dienst auf, ein Jahr später unterzeichnete Kasachstan die UN Convention gegen Korruption. Die Maßnahmen bewirkten viel: Die Zahl der Delikte sank. Doch von der Quantität ging es zur Qualität: Weniger und dennoch mehr.
Die Agentur schult ihre über 100 Mitarbeiter intensiv. Auch Nachbarländer schicken ihre Fahnder. Doch weil auch die Betrüger raffinierter werden, bleibt Kasachstan noch auf Rang 140 von rund 170 Plätzen, die Transparency International jährlich vergibt. Bleibt also noch viel Arbeit zu tun.
Die Agenda, das neue Wirtschaftsprogramm des Landes, will Kasachstsan unter den top 30 Industrienationen der Welt sehen. Wenn der Kampf gegen die Korruption erfolgreich verläuft, könnte das gelingen. Doch jetzt wird der erst einmal schwieriger werden, denn in der neu geschaffenen Eurasischen Zone gibt es neue und größere Aufgaben. Kasachstan, Russland und Weissrussland müssen sich dabei einigen. Wenn das gelingt, ist ein großer Schritt getan. Der ist nötig, damit sich mehr Inverstoren nach Kasachstan wagen. Ob das gelingt, das wird sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen.