Wohin geht die Reise auf dem Strommarkt? Die großen Stromversorger trafen sich zur Eurelectric 2015 in Berlin und überlegten. Deutlich zeigten sich die unterschiedlichen, nationalen Konzepte: In Frankreich mit Kernkraft, in Deutschland noch überwiegend mit Kohle, aber schon mit über 25 % durch Wind, in Polen ganz überwiedend mit Kohle, in der Schweiz viel mit Wasserkraft – das sind nur einige der großen Unterschiede.
Einig waren sich alle in einem: Big Data wird eine starke und weiter wachsende Bedeutung spielen. Im Zentrum der Veränderungen stehen Stromerzeugner und im Groß- und im Kleinformat. Der Verbraucher wird immer mehr auch zum Erzeuger – mit Solarzellen, Erdwärem und Blockheizkraftwerken im Kleinformat. Wenn Verbraucher ihren Strom selbst erzeugen, dezentral also, wozu brauchen wir dann die teuren Starkstromleitungen, die das Land durchqueren sollen? Ist nicht dezentrale Versorgung angesagt?
Im Osten Europas sieht die Welt ganz aus. Eine Teilnehmerin aus Bulgarien berichtete, schon eine stetige Stromversorgung sei für längst nicht alle gesichert. Der Verbraucher könne oft nicht wählen, von wem er Strom beziehen wolle. Dem Verbraucher gehe es erst einmal um bezahlbare Preise! Vor den Erneuerbaren Energien hätten viele Angst, weil sie teuer seien. Zunächst müsse dafür gesorgt werden, dass der Verbraucher tatsächlich mit der Stromrechnung auch das bezahle, was er verbrauche, und nicht noch diverse andere Dinge mit, deren Kosten der Staat irgendwo absetzen wolle.
The Consumer powered Energy Transition war das Motto der Tagung: Big Data und erneuerbare Energien sind der Weg in die Zukunft! Aber noch längst nicht für ALLE!