https://www.birgitwetzel.de/wp-content/uploads/2023/09/IMG_5604.mov
Das Wasser läuft, und läuft, und läuft. Scheinbar unendlich kommt es warm aus der Erde, läuft aus Leitungen, aus Brunnen, aus Hähnen. Über 40 Quellen sprudeln in und rund um Sofia.
Morgens um 11 Uhr ist Hochbetrieb am Wasserhaus in Gorna Banya. Frauen, Männer, Kinder füllen große Plastikbehälter und schleppen sie davon. Das Wasser in Gorna Banja ist bekannt für seine Qualität. Sogar heilende Wirkung soll es haben.
Das Gebäude, an dem sie die Flaschen füllen, hat die besten Zeiten längst hinter sich. Putz bröckelt von den Wänden, aus den Mauerritzen wachsen Gräser, ja sogar Bäume, und das Dach braucht dringend eine Reparatur. Die Engel an seinen Ecken schauen eher traurig herab.
Einst war das Haus geöffnet für alle. Und heute? Es sieht gefährlich aus. Die Außenanlagen dagegen haben regen Besuch.
Gleich hinter dem einst prunkvollen Haus steht ein neues, leuchtend blaues Gebäude. Hier werden Geschäfte gemacht. Womit? Mit dem Wasser! Etwa zehn Meter hohe, silberne Container blinken in der Sonne. Davor steht die Fabrik, oder eine Abfüllanlage. Auf dem Hof warten LKWs auf die nächsten, neuen Wasserflaschen, und ab geht´s in die Welt. Gorna Banja Wasser!
Wie glücklich können sich die schätzen, die hier am Ort wohnen, in dem kleinen Vorort von Sofia. Ob die Menschen hier wohl besonders alt werden?
Schade eigentlich, dass so schöne Kulturdenkmäler wie das Quellen-Haus von Gorna Banja nicht renoviert werden. Es ist wahrlichein Prunkstück bulgarischer Kultur! Vielleicht könnten die, die mit dem Wasser verdienen, auch gleich etwas für die Kultur ihres Landes tun?