Wir alle tragen sie täglich – im bunten T-shirt oder feinen Hemd, eleganter Bluse oder schlichter Socke. Was wäre das Leben ohne Baumwolle! In Zentralasien ernten sie jedes Jahr viele tausend Hände. Allein dort waren es jährlich zwei Millionen Menschen, die an der Ernte teilnahmen. Ganze Schulklassen mussten in alten Zeiten zur Ernte auf die Felder ziehen.
Kinderarbeit und Zwangsarbeit sind jetzt vorüber, so meldet die ILO (International Labor Organization), statt dessen sind es bezahlte Erntehelfer, die Busch für Busch abernten. Jahr für Jahr kommen mehr Maschinen zum Einsatz, so wie auch im Nachbarland Turkmenistan.
Baumwolle aus Usbekistan wird schon bald wieder auf internationalen Märkte erscheinen. Mit der seit 2016 voran schreitenden Modernisierung der Wirtschaft wird die Rohbaumwolle jetzt im Land verarbeitet und als fertiges Produkt exportiert. Baumwolle ist das Rückgrat der usbekischen Wirtschaft. Sie wird in Konkurrenz sein mit Baumwolle aus China, aus Pakistan, Indien und den USA.
Im Mai 2019 konnte ich eine der modernsten Baumwollverarbeitungsbetriebe in Taschkent ansehen, zusammen mit einer Delegation, die den deutschen Bundespräsidenten Hans Walter Steinmeier auf seiner Reise nach Usbekistan begleitete. Es war beeindruckend!
Hier ein kurzer Film mit Eindrücken aus der Fabrik – Computer steuern sämtliche Maschinen, wiegen, schalten schneiden, verpacken. Nur hier und da standen einzelne Arbeiter*Innen, lediglich zur Kontrolle.
(Allerdings: Als Geschenk hätte die Delegation den Arbeiterinnen und Arbeitern einige Hörschutze mitbringen sollen.)