Die Sonne scheint über Georgien, die Menschen sitzen vor und in den Restaurants, und die Parkplätze quellen über mit Autos. Es sind nicht die Touristen, aber Georgierinnen und Georgier, die das Leben und den neuen, wachsenden Wohlstand feiern. Die Tür nach Europa steht Ihnen jetzt offen, Visa frei, und allein das ist genug Grund zu Feiern.
Das Feiern hat sich verändert, es ist europäischer geworden, konkreter, geplanter, pünktlicher, und doch im Kern weiter georgisch. Es wird viel Wein getrunken, aber weniger danach noch Auto gefahren. Es wird lange gefeiert, aber nicht mehr so lange, dann der Arbeitstag beginnt früher als noch vor wenigen Jahren. Werte und Normen ändern sich, und das ist spürbar.
Noch immer gibt es sehr viele ohne Arbeit, noch immer gibt es viele Alte, die betteln müssen, weil sie nur so überleben können. Aber es sind weniger geworden. Dunkle Tunnel und kaputte Treppen sind rar, marode Häuser und Straßen seltener zu finden.
Die Sonne scheint über Georgien, auch wenn die Georgiern wachsam sein müssen, das Erreichte zu halten und Demokratie zu leben, damit sie sich vor Einzelnen mit großem Geld und Einfluss schützen. Das zeigte sich in de Wahlen zur Stadtregierung am vergangenen Sonntag. Sonst die die Demokratie schnell ausverkauft. Mitten in Tiflis, für einen Euro.