Die Ränder von Russlands Imperium brökeln. Erst war es Armenien, das Russland nicht unterstütze, als sein Nachbar Aserbaidschan angriff, oder nicht untersützen konnte, denn Russlands militärische Kräfte sind von seinem Angriffskrieg in der Ukraine absorbiert.
Nun ist es Syrien, für dessen Machthaber Assad keine Hilfe mehr aus Russland kam. Er und seine Familie mussten aus dem Land fliehen. Asyl erhielt er in Moskau, bei seinen alten Freunden. Russland entgleitet damit ein strategisch bedeutsames Land in einer unruhiges Region.
Auch dies ein Zeichen, dass die Kräfte Moskaus schwächeln, und die Sanktionen der EU langsam Wirkung zeigen. Zwar läuft die Kriegswirtschaft in Russland auf hohen Touren, doch dass der syrische Machthaber keine Hilfe mehr bekam, ist wie ein Donnerschlag.
Ob das wirklich ein Grund zur Freude ist, wird sich zeigen. Der Tag gestern, an dem der Machthaber Assad floh und das mörderische Regime endete, war für die Menschen in Syrien und die Millionen von Geflüchteten sicher ein Anlass für Freundentänze.
Nachhaltige Freunde kann es aber erst dann geben, wenn in Syrien die sehr unterschiedlichen Lager zueinander finden und miteinander ein neues Syrien aufbauen.