Zentralasien im Spannungsfeld von China und Russland

…war das Thema einer Präsentation, mit der ich die Region Zentralasien vorstellen durfte.

Zwei große Nachbarn umschließen Zentralasien: China und Russland. Beide haben strategische Interessen an der Region, die mit reichen Ressourcen und einer jungen, wachsenden Bevölkerung das Interesse vieler Investoren weckt.

“China – die Wandlung vor und hinter den Kulissen” war der Titel des umfangreichen Workshops der KAS, der mit besonderem Fokus auf das Geschehen in der Türkei und in Zentralasien untersuchte, wie sich die fünf Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan gegenüber ihren Nachbarn verhalten. Seit ihrer Unabhängigkeit 1991 haben die fünf ehemaligen Sowjetrepubliken unterschiedliche Wege eingeschlagen. Zwar sind alle fünf autoritär regiert, aber ihre Voraussetzungen für die neue Zeit waren sehr unterschiedlich. Das Öl- und Gas-reiche Kasachstan konnte schnell eigene Finanzkraft entwickeln. Hinzu kamen Geschäfte mit Uran. Mittlerweile ist Kasachstan der weltweit größte Exporteur von Uran.

Schwieriger war es für Turkmenistan, das zwar große Vorkommen an Gas unter seiner Wüste und am Kaspischen Meer hat. Aber die großen Pipelines, die das Gas einst nach Russland und jetzt überwiegend nach China bringen, werfen kaum Gewinne ab.

Am schwierigsten war der Start in die Unabhängigkeit für die kleinen Gebirgsstaaten Tadschikistan und Kirgistan. Ihr großer Nachbar China mischt bis heute kräftig, aber doch weitgehend unsichtbar, mit. In Tadschikistan unterhält China eine Militärbasis. In Kirgistan schafft der Dordoi-Basar einen Handelsplatz für rund 30.000 Händler aus China, die ihre Waren in alle Winkel Zentralasiens und darüber hinaus verkaufen. Ganz abgesehen von den Chinesen, die kaum sichbar Straßen bauen oder reparieren. Korruption auf beiden Seiten der Grenze befördert die Geschäfte. Die Seidenstraße wächst weiter, auch genannt “One Belt One Road” Initiative.

Usbekistan, bis 2016 autoritär regiert und weitgehend selbst-isoliert, hat sich gewandelt zu einem Staat, der die Kontakte zu allen Nachbarn pflegt. Auch die interntionale Gemeinschaft ist jetzt ein gern gesehener Gast im Land. Die neue Dynamik hat zu neuen Investitionen aus dem Ausland geführt. Baumwolle verleiht Usbekistan Wirtschaftskraft. Die Kinder-und Zwangsarbeit ging vor zwei Jahren zu Ende.

Usbekistan, das Herz von Zentralasien treibt die Eigenständigkeit der Region voran, zusammen mit Kasachstan. China inverstiert, wie überall, wenig transparent und lautlos, ist aber durchaus im Blick derer, die das Geschehen im Land lenken.

Russland betrachtet die Region weiter als seinen Hinterhof. Doch tatsächlich nimmt Zentralasien die Geschicke immer mehr in eigene Hand. Noch immer ist die Region stark von der sowjetischen Zeit geprägt, aber der interntionale Einfluss und die multivektorale Außenpolitik verschaffen der Region neue Handlungsspielräume. Zunehmend arbeiten die fünf Staaten zusammen und schaffen so eine Resilienz, die eine eigene Politik gegenüber den Nachbarn möglich macht. – Die EU steht Pate bei der Zusammenarbeit, als Ratgeber und Modell die Zusammenarbeit.

Zentralasien zwischen China und Russland

 

 

 

 

 

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